Burgsonntag 2018...


„Besseres kann kein Volk vererben

Als ererbter Väterbrauch.

Wo des Landes Bräuche sterben

Stirbt des Volkes Blüte auch.“ (Volksgut)

 

Von weit über 80 überlieferten Bräuchen in unserer Eifelheimat werden mancherorts heute nur noch um die 10 praktiziert. Dabei werden die Bräuche doch „gebraucht“. Sie tragen auch heute noch zur Sozialisierung einer (dörflichen) Gemeinschaft bei und stifteten Identifikation.

Alle Bräuche orientieren sich an den Festen im Jahreskreis. Ihre Entstehung liegt oft im Dunkeln. Häufig spielen alte heidnische Elemente dabei eine Rolle.

Auch das „Burgbrennen“ hat seinen festen Platz am ersten Fastensonntag. In weiten Teilen der Eifel, des luxemburger Landes und auch in einigen abgelegenen Tälern in Graubünden in der Schweiz wird der Brauch des „Burgbrennens“ oder auch „Hüttenbrennens“ mit ganz ortstypischen Ritualen gepflegt. Der wohl auch vormals heidnische Brauch, mit Feuer die bösen Wintergeister zu vertreiben, wurde möglicherweise durch das „Strohkreuz“ christianisiert.

Früher waren alle Tätigkeiten und das Treiben um das „Burgbrennen“der männlichen Dorfjugend vorbehalten. Das hat sich in den meisten Dörfern-so auch in Ammeldingen- inzwischen grundlegend gewandelt. Heute werden die Vorbereitungen und der große Tag selbst von Mädchen und Jungen gleichermaßen gehandhabt. Unter der Regie der ältesten Schulkindern (der Kuppherren) werden Brennmaterial, Eier (auch andere Leckereien) und „Verzehrgeld“ gesammelt. Mit Klappern wird der Ruf „Eier rous ouder de Wolef and Hous“ von Haus zu Haus getragen.

Wenn das Strohkreuz nun gebunden ist, wird die „Burg“ aufgestellt und weiteres Brennmaterial aufgeschichtet. Beim letzten Ton des „Angelusläutens“ wird die „Burg“ dann entzündet.

Viele Bauernregeln ranken sich um die Beobachtung von Wind und Wetter an diesem Abend. Wie das Wetter heute ist, so soll es bis zum Sommer bleiben: “Wie den Daamp ob Buergsonndech geet,sou geet hen de gaanzen Viersummer“.

Danach machten sich früher die Jungs auf , um beim zuletzt verheirateten Paar „den Eierkooch“ zu verspeisen. So manchem war es dabei etwas flau, weil er doch sein erstes „Rauchwerk“ ausprobiert hatte.

Heute hat sich dieser Brauch in die Gemeindehäuser verlagert und ist für die ganze Dorfbevölkerung zugänglich.

Auch in unserer Gemeinde haben die „Burgkinder“, die Feuerwehr und ganz viele Bürgerinnen und Bürger in diesem Jahr bei schönstem „Burgsonntagwetter“ den schönen Brauch mit gestaltet.

Die Gemeinde und der Ortsbürgermeister bedanken sich bei allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. (Text: Klaus Balmes)